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Produktion unter Zeitdruck

Produktion unter Zeitdruck

Manchmal muss es eben schnell sein – eventuell sogar rasend schnell. Der Hörfunk ist schnelllebig und es kommt immer mal wieder dazu, dass eine Produktionsanfrage von 14 Uhr um 17 Uhr in das Sendeprogramm des Radiosenders eingeplant werden soll. In diesem Zeitraum muss dann alles passieren: Text, Aufnahme mit dem Sprecher, Nachbearbeitung mit Soundeffekten und Hintergrundmusik und das finale Mastering inklusive Versand zum Sender. Klingt nach einer Herausforderung? Das ist es auch jedes mal aufs Neue. Doch ich bin genau in solchen Situationen sehr froh, dass wir in diesen digitalen Zeiten leben. Ich adaptiere den Produktionsprozess jetzt mal auf frühere Tage, die ich tatsächlich auch nur aus Geschichten kenne und nicht mehr aktiv miterlebt habe. Doch die Geschichten kommen von Menschen, die diese zeiten aktiv mitbekommen haben. Also erstmal die Spotproduktion früher: Die Anfrage kommt per Telefon. Über diesen Kanal geht auch die Anfrage an den Texter. Dieser schreibt den Spot in zwei Varianten und schickt uns schnell die Texte in einer Mail. Mit Glück hat man einen Texter direkt bei sich im Haus, dann spart man sich die Kontaktaufnahme. Denn jede Kontaktaufnahme könnte ein Problem haben: Der andere geht nicht ans Telefon. Okay. Der Text ist damit schonmal fertig. Jetzt geht es ans Aufnehmen und schonmal an die Wahl der Hintergrundmusik und des Sprechers. So, da stehen wir jetzt vor dem größten Problem. Der Sprecher muss so schnell wie möglich zum Studio fahren um den Spot einzusprechen. Welcher Sprecher wohnt jetzt direkt in der Nähe, hat Zeit und kann direkt herfahren? Dieses Problem lässt sich dann nur mit einigen Telefonaten lösen. Das ist zeitaufwendig und nervig. Und die...
Mineralwasser-Musik

Mineralwasser-Musik

Wie verbindet man die Werbebotschaft mit den anderen Bestandteilen eines Radiospots so gut, dass alles eine Einheit wird? Hierzu muss einfach alles passen. Und wenn man dazu die richtigen Komponenten gefunden hat, dann ist das ein Kinderspiel. Wie schonmal erwähnt gehören ein paar Dinge einfach zusammen: Biergarten und Blasmusik zum Beispiel. Oder harte Männlichkeit und Bruce Willis. So könnte man zum Beispiel das ultimative Deo mit der Stimme von Bruce Willis und dem Sound einer hektischen Stadt bei Nacht mit Sirenen bewerben. Die Botschaft des Deos könnte dann ich folgende Richtung gehen: “Schützt zuverlässig vor Schweißgeruch – in jeder Situation!” Beim Biergarten sieht das ähnlich aus. Man nehme eine männliche Stimme, die in bayrischem Dialekt spricht. Im Hintergrundmusik hört man Blasmusik, oder noch genauer Polka und in der Werbebotschaft geht es um das Weißwurstfrühstück am kommenden Samstag um 10 Uhr. Das passt, das gehört zusammen. So kommt die Werbebotschaft an. Doch so leicht ist es leider nicht immer. Wir standen selbst vor einer großen Herausforderung, als wir den Auftrag hatten ein Mineralwasser zu bewerben. Welche Musik passt zu Mineralwasser? Welcher Sprecher passt zu Mineralwasser? Das sind die Fragen, die wir uns gestellt haben und so leicht war das nicht. Wir waren uns nichtmal sicher, ob wir eine männliche oder eine weibliche Stimme verwenden sollten. Natürlich kann man einen Schluck trinken und dann genüsslich “aaah” sagen. Doch das gab es schon so oft, dieses Klischee wollten wir nicht direkt bedienen. Also wurde es knifflig. Die Lösung war ein Brainstorming. Wir haben uns erst überlegt, welche Attribute zu Mineralwasser pasen. Erfrischend, prickelnd, durstlöschend, klar, gesund – das fiel uns direkt ein....
Schnee im Sommer

Schnee im Sommer

Schnee im Sommer? Das ist Quatsch! Im Sommer gibt es keinen Schnee, schon gar nicht, seitdem die globale Erwärmung so um sich greift, wie sie es gerade tut. Wir brechen ja einen Hitzerekord nach dem anderen. Wie in aller Welt komme ich also auf diese Überschrift? Ich komme darauf, da genau das unser Problem war. Für eine Produktion haben wir in der Soundkulisse Schritte im Schnee benötigt. Und es war Sommer. Da wir diese Art von Schritten noch nicht aufgenommen hatten und daher nicht auf unsere eigene Soundbibliothek zurückgreifen konnten, mussten wir improvisieren. Wir benötigten Schnee im Sommer. Vielleicht fragst du dich jetzt, warum in aller Welt man unbedingt Schritte im Schnee für Radiowerbung benötigt – man sieht es doch nicht, lass’ den Menschen doch auf einem anderen Material laufen. Richtig, doch in diesem Fall handelte es sich um die Vertonung von Bewegtbild. Wir hatten also keine andere Wahl als realisitische Schritte im Schnee zu vertonen. Wir wollten auch keine fertigen Schritte kaufen und sie darunter setzen. Da es sich um Foleys handelte (Der Geräuschemacher (engl. Foley artist, franz. Bruitage, auch Footstep-Artist oder Walker) betreibt die Kunst des Nachvertonens von Geräuschen in Film, Fernsehen bei Szenen, deren Originalton aus technischen oder künstlerischen Gründen nicht verwendet werden kann oder etwa bei Animationsfilmen neu erschaffen werden muss), wollten wir die Geräusche synchron zum Bild aufnehmen. Das bringt einfach mehr Natürlichkeit in die Sounduntermalung. Also nachgedacht: Wie klingen Schritten im Schnee? Weich, man drückt die Schneemasse mit der Schuhsohle nach unten und komprimiert den Schnee. Dadurch entsteht meistens so ein Knarzen. Das hast du sicher schon einmal gehört. Was könnte jetzt dieses...
Begriffsstutzigkeit

Begriffsstutzigkeit

Begriffsstutzigkeit – ein typisch deutsches Wort, oder? Ich habe eine Weile überlegt, wie ich diesen Blogartikel nennen soll. Im Grunde geht es darum, dass wir oft vor der Herausforderung stehen, dem Kunden die verschiedenen Möglichkeiten der Radiowerbung zu erläutern. Was macht für den Kunden Sinn? Was nicht? Wie kann er trotzdem im Radio in Erscheinung treten obwohl der Spot gar nicht von ihm selber kommt? Es gibt nicht nur die Möglichkeit eines Radiospots. Es gibt auch Reminder, Allongen oder Patronate. Und diese Begriffe benötigen natürlich jedes Mal eine Erläuterung, denn im ersten Moment ist so gut wie jeder erstmal begriffsstutzig. Eines gleich zu Anfang: Es gibt für jeden Werbenden eine Möglichkeit im Radio präsent zu sein. Manchmal muss man die entsprechende Kampagne und die gewählte Werbeform nur ein wenig anpassen. Und dafür gibt es diverse Werbeformen, die ich hier einmal kurz erklären möchte. Im Grunde ist das ein kleiner FAQ-Artikel, der uns aber nahezu täglich beschäftigt. Fangen wir mit dem Klassiker an, den jeder kennt: Der Radiospot. Das ist einfach und schnell erklärt. In einem Radiospot wird das Produkt oder die Dienstleistung des Werbetreibenden beworben. Mit einem, zwei oder noch mehr Sprechern, mit Soundeffekten und mit Hintergrundmusik – ganz nach den Wünschen des Kunden. Punkt. Noch Fragen? Vermutlich nicht. Wichtig ist nur, dass man mit seinem Radiospot auch auffällt und im Gedächtnis der Hörer bleibt. Dafür gibt es unter anderem auch die Möglichkeit eines Reminders. Ein Reminder ist, einfach übersetzt, ein Erinnerer. Und genau das tut er auch. Du hast das bestimmt schonmal im Werbeblock gehört. Es folgt ein Spot, sagen wir mal von McDonalds. Anschließend folgt ein weiterer...
Radio ist tot, Spotify lebt!

Radio ist tot, Spotify lebt!

Eine sehr reißerische Überschrift, das gebe ich zu. Doch dazu eine Frage: Über welches Medium hörst du Musik? Nutzt du eher das Radio oder nutzt du eher Spotify oder andere Streaming-Dienste? Auch dort gibt es Werbemöglichkeiten. Darauf komme ich gleich noch zu sprechen. In letzter Zeit höre ich oft Sätze, wie “warum produziert ihr für Radio, das ist sowieso ein sterbendes Medium. Das macht’s nicht mehr lange”. Dieses, sagen wir mal Vorurteil, möchte ich gleich aus dem Weg räumen, denn es gibt Zahlen, die das widerlegen: 80% der Bevölkerung hören täglich Radio 30 Millionen Menschen hören morgens Radio 4 Stunden verbringt ein Hörer im Durchschnitt pro Tag mit dem Radio 76% hören Radio unterwegs Und genau das ist einer Gründe, warum Radio nicht aussterben wird. Die Hörer befinden sich meistens im Auto, auf der Arbeit, im Supermarkt, etc. Überall dort läuft hauptsächlich Radio. Zusätzlich ist Radio eine sehr schnelle Informationsquelle. Eilmeldungen werden direkt vorgelesen, man bekommt alle 30 Minuten die wichtigsten Nachrichten – bei lokalen Sendern auch die Lokalnachrichten. Man ist informiert über das Wetter, über die Verkehrslage und so weiter. Das verschafft dem Medium Radio einen guten Vorsprung bei allen Tätigkeiten “unterwegs”. Auf Streamingdienste greifen wir zurück, wenn wir sonst nichts anderes machen wollen als Musikhören. Spotify und Co haben die CD abgelöst, nicht aber das Radio. Ich sage nicht, dass das eventuell irgendwann passieren wird, doch aktuell ist das nicht der Fall. Dennoch gibt es ebenfalls Werbung auf diesen Streamingdiensten. Zumindest dann, wenn man keinen Premiumaccount hat. Genau diese Werbung hat einige Vorteile und man sollte sich als Werbetreibender ebenfalls mit dem Kanal Spotify befassen. Vor einiger...