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Ich war noch niemals in New York

Ich war noch niemals in New York

Ich war noch niemals in New York… das stimmt sogar. Dennoch haben wir bereits in New York aufgenommen. Wie das geht? Das beschreibe ich dir bei einem weiteren Einblick in die digitale Welt der Audioproduktionen. Vor einiger Zeit konnte man sich das nicht wirklich vorstellen. Ein Sprecher, der aus New York kommt muss unfassbar teuer sein, denn er muss in ein Flugzeug steigen und für das Projekt, das er sprechen soll, nach Deutschland fliegen um seinen Part im Tonstudio einzusprechen. Gut, vermutlich hat man vor einigen Jahren auch nicht unbedingt einen amerikanischen Sprecher in Deutschland benötigt. Denn Englisch wurde noch nicht so viel verwendet. Es war so, dass die Sprecher jeweils zu den Produktionsstudios gefahren sind und dort aufgenommen haben. Oder auch zu den Radio- und TV-Sendern direkt um Dokumentationen oder neue Moderationen einzusprechen. Das hatte einen angenehmen Nebeneffekt: Das Austauschen und Netzwerken mit Sprecherkollegen. Da muss man wirklich sagen, dass dieser zwischenmenschliche Aspekt heute leider etwas zu kurz kommt. Warum ist das so, was ist heute anders? Die Zeiten sind schnelllebiger geworden, viele Aufträge, die heute reinkommen sollen morgen schon on Air sein. Wenn mein Sprecher nun in Hamburg sitzt, wir allerdings in Esslingen, dann wird das vermutlich nichts, wenn der Sprecher dafür extra ins Studio fahren muss. Die Lösung bietet das Internet. Wir nutzen Software, mit der wir über das Internet aufnehmen und Regie führen können. So produzieren wir in der einen Minute mit Hamburg und in der nächsten sitzen wir bereits “virtuell” in einem Tonstudio in New York. Das macht die Sache schneller und spart Kosten. Mittlerweile haben die meisten Sprecher ihr eigenes kleines Studio und...
Die Musik passt nicht!

Die Musik passt nicht!

Biergarten und Blasmusik, Breakdance und HipHop oder Musical und Orchester – diese Begriffe gehören zusammen! Doch oftmals gibt es keine direkte Verbindung und die Suche nach der passenden Hintergrundmusik gestaltet sich schwieriger. Da wir bei jedem Layout, das wir für einen Spot erstellen, auch immer Vorschläge für die Hintergrundmusik mitschicken, stellt uns das manchmal vor eine kleine Herausforderung. Vielleicht sollte ich kurz erklären, wie wir bei einem neuen Auftrag vorgehen. Zuerst fragen wir ein paar Randdaten ab, anschließend geht es an die Textentwürfe. Dabei achten wir bereits auf Sprecher, Musik und Soundeffekte. Das heißt, wir erstellen ein komplettes Skript in dem das alles vermerkt ist. Inklusive Musikstart, wo welcher Soundeffekt hinkommt, etc. Der Grund dafür ist der, dass der Kunde sich so ein besseres Bild vom fertigen Spot machen kann, er kann ihn sich besser vorstellen. Dieses Layout schicken wir dann zur Freigabe raus und sobald die Freigabe erteilt ist gehen wir in die Produktion. Der Sprecher oder die Sprecherin sind im Normalfall kein Thema – hier suchen wir unsere Vorschläge aus, schicken sie mit und bekommen zügig eine Entscheidung. Bei den Soundeffekten gibt es ebenfalls so gut wie nie Redebedarf. Doch bei der Hintergrundmusik ist das manchmal anders. Denn welche Musik ist passend für eine Apotheke, ein Modegeschäft oder einen Friseur? Aufgrund der Layouts suchen wir natürlich passende Musik aus und schicken hier drei Vorschläge mit. Manchmal kann sich der Kunde keines der Musikstücke im Spot vorstellen. Wenn er dann ein anderes Genre nennt, dann können wir reagieren. Wenn allerdings keine richtige Antwort kommt, sondern nur etwas in die Richtung, dass er sich im Grunde gar nicht festlegen...
Alles mus raus… ähm, rein!

Alles mus raus… ähm, rein!

Das Thema in diesem Blog-Artikel liegt mir persönlich ein wenig am Herzen, denn oftmals hat man fast keinen Spielraum für Kreativität, da alles mit oft nicht wichtigen Informationen vollgestopft wird. Kennt ihr noch diese alten Radiospots aus den 90ern? Diese Spots, bei denen hinten am Ende alles wahnsinnig schnell gesprochen wurde und man fast nichts verstehen konnte? Das war sozusagen der Infopart, also die Info, wo man das Produkt kaufen kann – beziehungsweise auch gerne der Disclaimer. Also sowas wie: Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker”. Mittlerweile wird das zum Glück nicht mehr so gemacht. Doch oftmals stehen auch wir als Produktionsstudio für Radiowerbung vor einem Zeit-Problem. Alles muss rein! Und, achso, der Sendeplatz ist schon gebucht. Der Spot darf maximal 15 Sekunden lang sein. Und dann stehen wir vor dem Problem. Oftmals gibt es ein Briefing mit wahnsinnig vielen Inhalten. Zum Beispiel eine Veranstaltung für die ganze Familie, mit Hüpfburg, Torwandschießen und kulinarischen Köstlichkeiten vom Grill. Dazu noch eine Live-Band, die Abends spielt und über den Tag kann man eine Firmenbesichtigung und ein paar interaktive Überraschungen im Firmengebäude genießen. Das Ganze nennt sich Tag der offenen Tür oder Sommerfest, findet am 15.8. statt und geht von elf bis 20 Uhr an der Adresse Musterstraße 33 in Musterstadt. Wenn man sich diesen Input jetzt einfach mal anschaut, dann wird schnell klar, dass das niemals in 15 Sekunden passen kann. Wenn man sich nicht sicher ist, dann einfach mal die Stichpunkte sprechen und die Zeit stoppen. Wenn das alles hinein soll, dann sind wir sofort bei 20 Sekunden und mehr. Versteht mich nicht falsch – ich...
Kundenwunsch: Promi-Stimme

Kundenwunsch: Promi-Stimme

Am Anfang stand die Idee – eigentlich mehrere Ideen für eine Radiokampagne, für die wir beauftragt wurden. Wir haben uns hingesetzt und haben drei verschiedene Layouts entwickelt. Das machen wir bei jedem Auftrag und jedem Kunden. Schließlich soll der Kunde aus diesen drei Motiven seinen Favoriten wählen und dieser wird produziert. Jetzt haben wir mit einer Idee so stark gepunktet, dass der Kunde unbedingt dieses Motiv als Werbespot produziert haben wollte. Das Problem dabei: Es sollte von einem prominenten Sprecher gesprochen werden (ich möchte in diesem Fall nicht genauer darauf eingehen, wer der Promi war). Und prominente Sprecher rufen, durch Ihre Bekanntheit, andere Lizenzgebühren ab, als nichtprominente professionelle Sprecher. Das hatten wir auch im Layout vermerkt: “Preis muss individuell angefragt werden”. Also gut, wir machten uns direkt an die Arbeit und wendeten uns an das Management. Nach kurzer Zeit hatten wir eine Antwort und ebenfalls einen Preis für die Lizenzgebühren. Diesen Preis haben wir direkt an den Kunden weitergeleitet. Die Antwort folgte und sie klang leider nicht so gut. Der Preis war dem Kunden zu hoch – so viel Budget war nicht vorgesehen. Jetzt waren wir am Zug, denn eigentlich war das Angebot des Promis soweit in Ordnung. Wir haben hier schon ganz andere Preise gesehen. Leider funktionierte dieses Motiv, dass sich der Kunde ausgesucht hat, nur mit dieser Stimme. Doch wenn das Budget bereits ausgeschöpft ist, dann sind uns die Hände gebunden. Außer, man macht diese prominente Stimme nach. Nur dann ist es eben nicht wirklich das Original und nur ein Abklatsch. Auch das haben wir als Option vorgeschlagen – genau mit diesen Worten. Und naja, da das...
Der Sound einer leeren Sonnencreme-Flasche

Der Sound einer leeren Sonnencreme-Flasche

Kennt ihr das? Wenn die Sonnencreme-Flasche fast leer ist? Doch der letzte Rest ist noch drin und den will man nicht verschwenden! Das Geräusch, das dann kommt, das kennt doch jeder, oder? Das gleiche Geräusch macht eine Ketchup-Tube, eine Grill-Soße (außer die Soßen in Glasflaschen) oder auch das Shampoo beim Duschen. Und genau dieses Geräusch steht in diesem Blogartikel im Mittelpunkt. Und eines kann ich schonmal verraten, wir hatten keine Sonnencreme vorrätig und mussten improvisieren. Angefangen hat alles mit einem Auftrag: Die Vertonung eines sommerlichen Motivs in dem sich jemand mit Sonnencreme einreibt. Soweit, so gut. Wir stellten uns einen Strand vor – wie das Wasser angespült wird, die Sonne scheint, man hört ein paar Kinder spielen und im gemütlichen Liegestuhl liegt eine Person, die genüsslich einen Cocktail schlürft. Und genau diese Person soll dann die Sonnencreme verwenden. Klingt doch entspannt, oder? Wer hat jetzt Lust auf Sommer, Strand und Cocktails? Also überlegten wir uns erstmal, was wir alles für die akustische Untermalung benötigen: Entspannte Musik, Meeresrauschen, Eiswürfel für den Cocktail, ein paar Kinderstimmen, die Spaß haben und eben das Geräusch einer Sonnencreme-Flasche. Alle Sounds hatten wir über die Jahre bereits aufgenommen und in unserer eigenen Sound-Datenbank eingepflegt. Das war also kein Problem. Doch ein Sound hat gefehlt: Der Sound der Sonnencreme-Flasche. Das Problem an der Sache: Die Produktion war eilig! Das bedeutet, dass wir eigentlich nicht einmal die Zeit gehabt hätten um eine Sonnencreme zu kaufen, sie fast leer zu machen und anschließend den Sound aufzunehmen. Okay, eins nach dem anderen. Wir machten uns erstmal an die gesamte Soundkulisse – Musik rein, schneiden und bearbeiten, alles andere dazu....